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Führung im spätantiken Gräberfeld St. Maximin in Trier

Eine spannende und nicht alltägliche Führung erlebten unsere Mitglieder in Trier mit dem Archäologen Marvin Seferie.

Die Zeitreise begann unter der massiven Betondecke der ehemaligen Abteikirche St. Maximin, wo sich dieses spätantike Gräberfeld befindet. Die ältesten der über 1000 Sarkophage, die hier unter anderem zu entdecken sind, stammen aus dem 2. Jahrhundert und wurden zum Teil als Fundamente für die heutige Kirche benutzt. Während der Führung konnte an vielen Stellen gezeigt werden, die im Laufe der Jahrhunderte Baumaterial „recycelt“ wurde.

Beeindruckend ist auch die Anordnung der Sandsteinsarkophage und die akribische Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche. Dicht stehen diese neben- und aneinander aber auch übereinander.

Die heutige Abteikirche Sankt Maximin geht auf einen spätantiken, von der christlichen Gemeinde genutzten Grabbau zurück. Seit der Mitte des 4. Jahrhunderts war an dieser Stelle, ausgehend von einem privaten Mausoleum, ein großer rechteckiger Komplex angelegt worden, in welchem in der Folgezeit die christliche Gemeinde ihre Toten bestattete.

Noch heute fasziniert dieser Friedhof jeden, der ihn besucht. Er ist nicht nur das einzige heute zugängliche spätantike Gräberfeld nördlich der Alpen, der die Bestattungskultur der frühen Christen erlebbar macht, er ist auch eine intensive Begegnung mit einer Epoche, die uns plötzlich, einige Meter unter der Erde, gar nicht so weit weg vorkommt, wie wir zuvor dachten.


| Maria Surges | 2024