Reinigung der Fundstücke (Grabung 2010)
Nach der 3-wöchigen Grabung im vergangenen Jahr, die sich wieder einmal durch sehr viele Funde auszeichnete, lagerten im Depot in Weiermühle noch über 20 Fundkisten mit Fundstücken aus dem Töpferofen und der Schmiede sowie über 40 Säcke mit Bodenproben, die ausschließlich aus dem Bereich der Schmiede stammten.
In der Hoffnung auf besseres Wetter wurden für Ende Juli und Anfang August jeweils 2 Tage festgelegt und viele Mitglieder folgten dem Aufruf, sich aktiv an dieser Aktion zu beteiligen. Im Durchschnitt waren so an allen 4 Tagen ca. 10 Mitglieder vor Ort und trotzten allen widrigen Wetterverhältnissen.
An den ersten beiden Tagen (29. und 30.07.2011) befassten wir uns ausschließlich mit den vielen großen und kleinen Scherben, die im Töpferofen geborgen werden konnten. Unter Anleitung von Archäologen erfolgte systematisch die Reinigung in mehreren Schritten: als erster Schritt wurden mit einem Holzstäbchen die groben Verschmutzungen entfernt. Im zweiten Schritt erfolgte eine Trockenreinigung mit einer Bürste. Wie schön war es dann bei der dritten Station dieser „Fließbandarbeit“ und damit der Nassreinigung das endgültige Ergebnis zu sehen. Die Gefäßscherben in verschiedenen Größen und aus ganz unterschiedlich zusammen gesetzten Materialien beeindruckten uns immer wieder. So waren am Ende der ersten beiden Tage 11 Kisten vom Schmutz der vergangenen 1.800 Jahre befreit. Dies auch zur Freude von Lisa Krieger, die an allen Tagen mit dabei war und die sich in den nächsten Monaten sehr intensiv mit den vielen Tausend Scherben befassen wird. Bis zum Sommer 2012 möchte sie ihre Master-Arbeit über den Töpferofen fertig haben. In der Mitgliederversammlung 2012 (Herbst) wird sie uns dann in einem Vortrag die Ergebnisse ihrer Master-Arbeit vorstellen.
Beim nächsten Arbeitseinsatz (05. und 06.08.2011) war die Reinigung weiterer Fundkisten (Töpferofen und Schmiede) nach dem gleichen System angesagt. Gleichzeitig befassten sich die Männer mit dem Ausschlämmen der Bodenproben.
Unter Einsatz von viel Wasser wurden die leichteren Humusteilchen ausgeschwemmt, so dass während dieser Arbeiten mit einem großen Magneten Schlackereste, Hammerschlag und andere Metallteilchen wie zum Beispiel antike Schuhnägel aus der Masse gezogen werden konnten. Wir waren froh, dass sich für diese Arbeit Männer fanden, da uns dagegen die Reinigung der Fundstücke an unserem „Fliessband“ wirklich wie Spielerei vorkam.
Für alle waren es interessante und lehrreiche Tage, die außerdem noch Spaß gemacht haben. Schön ist es bei einer solchen Aktion zu erfahren, dass sich so viele Mitglieder aktiv einbringen.
Besonders ist dabei aber auch zu erwähnen, dass wir während der ganzen Tage durch Vereinsmitglieder aus Duppach hervorragend mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen versorgt wurden. So waren Körper, Geist und Seele für den Einsatz an allen Tagen bestens gestärkt.
Allen für die Unterstützung ein herzliches Dankeschön!
Nach der Reinigung und der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Fundstücke werden alle Funde in das Rheinische Landesmuseum nach Trier kommen.
Das vollständige Archiv mit den Abbildungen zu diesem Beitrag finden Sie in unserer Galerie.