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Interessante Einblicke beim Denkmaltag

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Pforten. In Führungen berichten Denkmalpfleger, Restauratoren und Handwerker anhand konkreter Beispiele über Arbeitsweisen und -techniken und wollen somit Interesse für die Belange der Denkmalpflege wecken.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat den diesjährigen »Tag des offenen Denkmals« unter das Motto »Farbe« gestellt. Die farbliche Gestaltung von Bau-, Kunst- und Bodendenkmalen sowie Gärten und Parks ist seit jeher ein wesentlicher Aspekt für ihre Erbauer und Erschaffer gewesen. Farben prägen die Wahrnehmung von Objekten. Sie haben einen hohen Symbolwert, schützen die Oberflächen, wirken bis in unser Innerstes. Im Landkreis Vulkaneifel werden an diesem Tag folgende Gebäude zu besichtigen sein.

Nachbau eines römischen Speichergebäudes bei Duppach-Weiermühle:

Hierbei handelt es sich um einen Sechspfostenbau, dessen Grundriss bei den Ausgrabungen 2005 freigelegt wurde. Dieser Bau wurde in römischer Zeit zur Lagerung von Vorräten benutzt. Im vergangenen Jahr wurde durch den Archäologischen Förderverein Duppach mit dem Nachbau eines römischen Speichergebäudes begonnen. Dabei wurden soweit wie möglich Materialien und Techniken römischer Zeit verwendet. In dem Gebäude sowie an zwei Stationen direkt daneben informieren Tafeln und Kopien der wichtigsten Skulpturenfunde über die langjährigen Grabungen im Bereich der römischen Villenanlage. Am Sonntag findet die Eröffnung mit einem offiziellen Teil um 11 Uhr statt. Bis 18 Uhr erhalten Besucher umfangreiche Infos, erleben antike Glasperlen- und Schmuckherstellung, ein römisches Kreativ- und Spielangebot sowie römische Speisen und Getränke.

Unterburg in Gerolstein-Lissingen (Freilichtmuseum), Prümer Straße 1:

Im Gegensatz zu fast allen anderen Eifelburgen blieb die an der Kyll gelegene ehemalige Wasserburg im Laufe ihrer Geschichte unzerstört und hat ein beeindruckendes bauliches Erbe von der Gotik über die Renaissance, Barock und nachfolgende Bauperioden bis in die Neuzeit bewahrt.
Die ältesten Gebäudeteile lassen sich etwa auf das Jahr 1280 datieren. Zum diesjährigen Motto »Farbe« des denkmaltags kann unter anderem der nach original Befunden wieder hergestellte Kapellensaal besichtigt werden. Führungen werden in der Zeit zwischen 11.00 und 17.00 Uhr stündlich angeboten.
Darüber hinaus können Kinder Wappenschilde entwerfen und malen. Desweiteren ist eine Ausstellung der Künstler Clara und Frank Bimmermann, Weidenbach zu sehen und auch das Burgmuseum mit seiner Kutschen- und Schlittensammlung kann besichtigt werden.

 Sogenanntes »Vikarshaus« in Steffeln-Auel, Am Tieferbach 5:

Besichtigt werden kann auch das sog. Vikarshaus in Steffeln-Auel. Hier finden am Tag des offenen Denkmals zwischen 11 und 17.00 Uhr Führungen nach Bedarf statt.Vielfache historische Bezüge verbinden die Aueler Kirche mit dem sogenannten Vikarshaus in der Straße am Tieferbach 5. Im Jahr 1763 erbaute der aus Auel stammende Johann Michael Baur das repräsentative barocke Gebäude mit Krüppelwalmdach als Vikarswohnhaus in Sichtweite der Kirche. Seit 2008 findet durch die Initiative des neuen Besitzers eine behutsame Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbildes dieses Gebäudes statt.
Die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen – aber gerade dieser Zustand ermöglicht vielschichtige Einblicke in die gerettete Bausubstanz und die behutsame Umnutzung mit moderner Technologie für ein zeitgemäßes Wohnen.

Eine Broschüre mit allen in Rheinland-Pfalz am »Tag des offenen Denkmals« geöffneten Objekten ist erhältlich bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel in Daun, den Verbandsgemeindeverwaltungen, Sparkassen, Volksbanken und Touristinformationen.

Weitere Infos im Netz unter www.gdke.de und www.denkmalschutz.de

| Benita Fabry | 2014