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Archäologe stellt in Duppach erstmals restaurierte Funde der Öffentlichkeit vor

Duppach. (red) Groß war das Interesse an dem Vortrag von Peter Henrich, Doktorand des Archäologischen Instituts der Universität Köln, im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus in Duppach.

Eindrucksvoll und voller Begeisterung stellte Henrich die ersten Ergebnisse und die neuesten Erkenntnisse über die Grabungskampagne im Sommer dieses Jahres vor. Henrich: „Mittlerweile gilt als sicher, dass der reiche Römer am Duppacher Weiher sich als Statussymbol zwei Grabdenkmäler errichten ließ.″ Die überwältigende Anzahl von fast 800 Skulpturen-Fragmenten ermögliche den Archäologen besondere Rückblicke in die Vergangenheit.

Peter Henrich erläuterte die Vorbereitungen, den Beginn und den Verlauf der Grabungsarbeiten, gab Erklärungen zu verschiedenen Funden und vor allen Dingen zu den umfangreichen Restaurierungsarbeiten, die derzeit im Landesmuseum in Trier laufen. Anhand von Fotos wurde den Zuschauern ein Einblick in die Arbeit der Werkstätten des Landesmuseums gegeben. Erstaunte Reaktionen im Publikum zeigten, dass alle über die wundersame Verwandlung der Terrakotten nach deren Reinigung und Restaurierung überrascht waren. Nicht nur der laut Henrich „größte vollplastisch ausgebildete Greifenkopf nördlich der Alpen″ macht die überregionale Bedeutung der Ausgrabungen deutlich. Auch die unzähligen weiteren Fragmente sowie ein Stück eines römischen Gebäcks und viele andere Funde sind nach Ansicht des Archäologen bemerkenswert. Als Grabungsleiter erwähnte Peter Henrich besonders die gute Zusammenarbeit mit den Eigentümern und dem Pächter der Grundstücke, sowie das Engagement der vielen Helfer und Förderer, die die Arbeit vor Ort erleichterten.

Schüler und Lehrer des St. Matthias-Gymnasium Gerolstein, die im Sommer ebenfalls mit angepackt hatten, haben im Geschichtsunterricht eine Fotomontage erstellt und in die Grabungsfläche ein Bild der Igeler Säule projiziert: ein erstaunlicher und für heute fremder Ausblick von der ehemaligen Römerstraße, die am Rand des Duppacher Weihers vorbei führt.

Auch Landrat Heinz Onnertz zeigte sich begeistert von den ersten Ergebnissen. Weitere sollen laut Henrich folgen, denn für kommendes Jahr sind weitere sechs Wochen Grabung geplant und in Vorbereitung.

| Benita Fabry | 2002