Zum Hauptinhalt springen

Den Forschern bei der Arbeit über die Schultern geschaut

Hillesheimer Schüler besuchten das römische Grabmal bei Duppach - Totenritual ganz besonders faszinierend - Kritik an auswärtiger Präsentation.

HILLESHEIM. Schüler der Hauptschule Hillesheim erkundeten die Ausgrabungsstätte in Duppach. Alle zeigten sich beeindruckt und sehr interessiert.

129 Schülerinnen und Schüler der siebten, achten und neunten Klasse der Hauptschule Hillesheim erkundeten die Ausgrabungen an der monumentalen römischen Grabstätte bei Duppach-Weiermühle. Am "Tag des offenen Denkmals" hatten die Lehrer der Schule die Grabungsstelle besucht und an der Führung teilgenommen. Sie entschlossen sich direkt dafür, auch den Schülern die Ausgrabungen zugänglich zu machen. So waren sie erfreut, als die Archäologen sich sponten bereit erklärten, die Schüler über Ausgrabungen und Fundstücke zu informieren. Die Hillesheimer Schüler waren begeistert von den Führungen: "Die junge Archäologin hat kompetent und ausführlich erklärt", fand Christin Stegner aus der Klasse 9b.

Der selben Meinung war Sebastian Palm aus der 8a: "Mir hat besonders gut gefallen, dass uns viel erklärt wurde und dass uns viele Fragen beantwortet wurden." Christian Erdtmann aus der 8a fand gut, "dass wir viele Informationen über die Römer und deren Grabstätten bekommen haben." Und Andreas Emeling, der in die 9b geht, war "von der Größe dieses ehemaligen Grabdenkmals sehr beeindruckt." Besonders spannend fanden es die Schüler, die Archäologen bei ihrer Arbeit zu beobachten - vor allem, als noch Fundstücke entdeckt und ausgegraben wurden. Einige Schüler faszinierte insbesondere das Totenritual: Nach der Einäscherung des Toten nahm man an dessen Grab eine Mahlzeit zu seinen Ehren ein. Außerdem waren die Schüler von Aufsehen erregenden Funden beeindruckt: "Ich bin begeistert davon, dass man auch hier bei uns in der Eifel so bedeutende Fundstücke ausgegraben hat und die Eifel dadurch noch bekannter wird", sagte Sabrina Ehlen aus der 9a. Auch Dietrich Jeske aus der 9a war "erstaunt darüber, wie viel man in Duppach gefunden hat." Er fand es gut, "dass die Verbandsgemeinde Gerolstein und einige Privatleute die Ausgrabung unterstützt haben."

Die fachkundigen Exkursionsleiterinnen versuchten, den Schülern das rund 18 Meter hohe römische Pfeilergrab sehr plastisch darzustellen. Es konnte von der nahe vorbeiführenden Römerstraße wahrgenommen werden, und der Verstorbene konnte so seinen Reichtum und sein Ansehen demonstrieren. Die Schüler waren außerdem erstaunt, als sie hörten, dass die Archäologen in unmittelbarer Nähe der Grabanlage auch eine große Guts- und Badeanlage vermuten. Alle Schüler bedauerten jedoch, dass sie leider nur die Fotos der sensationellen Fundstücke wie der beiden Greife, der Götterstatuen und diverser Gefäße sehen konnten, da die Originale sich bereits im Landesmuseum in Trier befinden. "Es wäre interessant gewesen, die bedeutendsten Fundstücke, die ich bereits aus der Tageszeitung kannte, an der Grabungsstelle im Original zu sehen", meinte zum Beispiel Manuel Raitz aus der 9b. Genauso dachte Elena Schmitz. Sie fand es "schade, dass schon alle Fundstücke in Trier sind." Markus Heinen aus der 9a haben die Ausgrabungen "sehr interessiert und fasziniert". Aber auch er fand des "schade, dass die Funde nur in Tier im Museum ausgestellt werden. Man sollte das, was hier gefunden wird, auch hier präsentieren." Durch die Möglichkeit, Archäologen bei ihrer Arbeit zu beobachten, fiel es den Schülern leichter, deren Arbeitstechniken und Vorgehendweisen sowie die Auswertung historischer Funde und Quellen nachzuvollziehen. Verblüfft waren alle Schüler, als sie hörten, dass eine Archäologin aus Interesse während ihres Urlaubs ohne Bezahlung an den Ausgrabungen mitarbeitete. Aber auch, "dass Schüler bei der Ausgrabung mithelfen können", gefiel Katharina Frank aus der 8a.

| Benita Fabry | 2002