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Geschichte ohne Zukunft

Zur TV-Berichterstattung über die Ausgrabungen in Duppach erreichte uns folgender Leserbrief:

Mit Sorge erfahren wir in der Eifel, dass die Vollendung der Duppacher Ausgrabung wohl unwahrscheinlich geworden ist: wegen der Fülle des Fundgutes explodierten die Kosten. Dabei fehlen keineswegs große Summen. Eine Woche Grabung kostet nur etwa 1.500 Euro. Ein Skandal, dass das Land Rheinland-Pfalz auf der Liste der Sponsoren fehlt.

In Mainz scheint keiner interessiert zu sein, die Kölner Grabung auf Südeifeler Boden finanziell zu fördern. Das zeigt die ganze Misere der Achäologie in Rheinland-Pfalz. Gerd Rupprecht (Landesamt für Denkmalpflege) schrieb 1997: „...eine Gesamterfassung der Bodendenkmäler und Fundstellen fehlt, das archäologische Geschichts-Quellenpotential ist bei weitem weder für die Schulen, noch die Bürger und den Fremdenverkehr erschlossen......Bundesweit gesehen, bildet die rheinland-pfälzische Landesarchäologie das Schlusslicht....Geschichte droht keine Zukunft zu haben.″

Natürlich wird man die Duppacher Funde nach Trier holen - die Eifeler dürfen sie dann dort auch besichtigen. Vor Ort die Funde zu dkokumentieren und für die Eifeler Bevölkerung greifbar zu machen - das bleibt aber wohl leider Utopie. Ein Kölner Doktorand zeigt uns nun, welch wertwolle Kulturgüter in unserem Boden schlummern - wieder ein Beweis, wie sinnlos die Aufteilung der Eifel auf zwei Länder ist. Auch archäologisch gesehen hat man den Kreis Daun bereits an Nordrhein-Westfalen abgegeben. Ich appelliere an alle Eifeler Patrioten: Besuchen Sie den Fundort. Machen Sie sich ein Bild von den Leistungen der Forscher. Vor allem, spenden Sie für die Duppacher Grabung, zum Beispiel auf das Konto der Verbandsgemeinde Gerolstein (Konto-Nr. 101 133 7 bei der Kreissparkasse Daun, BLZ 586 512 40, Vermerk: Ausgrabung Duppach, römisches Grabdenkmal), selbstverständlich gegen Spendenquittung. Und: Es werden durchaus noch einige starke und fleißige Hände (zur Absprache bitte bei der Grabungsleitung vorsprechen) zur kostenlosen Mithilfe gesucht. Die Zeit drängt.

Ulrich Berger, Lissendorf

| Benita Fabry | 2002