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Tag des Offenen Denkmals 2008

Autorin:
Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September 2008

Die in diesem Jahr großflächig durchgeführten geomagnetischen Untersuchungen waren uns für wieder ein guter Grund, uns am Tag des offenen Denkmals zu beteiligen.

Trotz der ungewöhnlich kalten Witterung kamen wieder um die 500 Besucher. Carsten Mischka zeigte vor Ort, wie die Erfassung geomagnetischer Daten durchgeführt wird. Gleichzeitig erklärte Peter Henrich in Vorträgen mit einer ansprechenden Präsentation die Auswertung dieser Daten.

In einer kurzen Zusammenfassung von Dr. Peter Henrich und Carsten Mischka die Erklärung der verschiedenen Untersuchungsmethoden:

"Bei der geoelektrischen Prospektion nutzt man den unterschiedlichen elektrischen Widerstand des Bodens aus. Trockene und steinige Böden sind gute Isolatoren und leiten somit fast keinen elektrischen Strom, wohingegen aber lockere und feuchte Böden sehr gute Leiter sind, was unter anderem auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die im Boden gelösten Salze und Humussäuren hier als Leiter fungieren.

Dieser natürliche Erdwiderstand wird durch Eingriffe des Menschen gestört. So erkennt man bei Mauern einen erhöhten und bei Gräben einen niedrigen Widerstand. Aufgrund dieser unterschiedlichen Werte kann man sich ein Bild von dem entsprechenden Befund machen.

Die geomagnetische Prospektion basiert auf der Tatsache, dass Gesteine durch das Erdfeld verschieden stark magnetisiert werden. Der physikalische Grund für diese unterschiedliche Magnetisierbarkeit liegt im Atomaufbau der Elemente. Die Magnetisierbarkeit wird durch das Verhältnis der Intensität der Magnetisierung in diesem Stoff zu der Feldstärke des Feldes beschrieben, das diese Magnetisierung erzeugt. Bei der geomagnetischen Prospektion werden nun diese Werte verglichen, und man erkennt, dass Gräben und Gruben höhere Werte aufweisen als der gewachsene Boden. Dies ist dadurch zu erklären, dass das eingefüllte Material, das eine bis zu 100 mal höhere Magnetisierbarkeit aufweist, von der antiken Oberfläche eingeschwemmt oder vom Menschen dort eingefüllt wurde und sich somit vom ungestörten Boden unterscheidet (Le Borgné-Effekt). Mauern stellen ebenfalls eine Störung im natürlichen Magnetfeld dar.

Kurz und bündig:

  • Bei der Magnetik kann man schnell große Flächen untersuchen und findet Gruben und Gräben besser als Mauern.
  • Bei der Elektrik werden die Mauern besser sichtbar, aber es dauert auch viel länger."

Endgültige Klarheit und Sicherheit wird jedoch immer die Ausgrabung bringen. Natürlich ist dies auch die aufwendigste und teuerste Methode, aber erst durch die zu Tage geförderten Funde und Befunde wird der Archäologe konkrete Forschungsergebnisse vorlegen können.

Gelesen 4375 mal Stand: 22.01.2015

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